Castel Thun

Ein beeindruckendes Beispiel ziviler Militärarchitektur aus dem 16. Jhdt. Auf Grund von Größe und Lage eines der am besten erhaltenen in Trentino-Südtirol – mit doppelter Burgmauer, Wällen, Türmen, Wehrgängen, Zugbrücke, Grafenpalais und interner, dem heiligen Georg geweihter Kapelle.Castel Thun steht als Solitär auf einer Anhöhe, die in den mittelalterlichen Dokumenten “Belvesini” genannt wird. Sein ältester Kern wurde in der Epoche vor 1268 erbaut – in diesem Jahr wurde in Kastrum Belvesini, in Anwesenheit von Warimbert II von Thun, ein Pakt geschlossen. Rund um die einfache Burg wurde zwischen dem 14. und 15. Jhdt. das mittelalterliche Schloss errichtet, welches in Folge eines Brandes im Jahr 1528 von den Thun in eine Nobelresidenz umgewandelt wurde. Im 17. und 18. Jhdt. wurden Umbau-, Erweiterungs- und Umnutzungsmaßnahmen sowie Verschönerungsarbeiten der Innenräume vorgenommen – insbesondere durch die Bischöfe von Thun.
Neben den Elementen von architektonischem und kunsthistorischem Wert wird auf die folgenden Sehenswürdigkeiten hingewiesen: die sogenannte “Spanische Türe” aus dem Jahr 1566, die interne Kapelle mit spätgotischen Fresken des Bayern Conrad Waider, die Renaissance-Loggia, das Zimmer des Bischofs mit der geschnitzten Holztüre von 1574, die mit 1670 datierte Kassettendecke mit den Wappen des Prinz Bischofs Sigismund Alfons Thun, der schöne Kachelofen und das Bett mit Baldachin. Von großer Bedeutung ist auch die Gemäldesammlung (mit Ahnenportraits, Stilleben, mythischen Landschaftsmalereien des 19. Jhdt., Sakralwerke) aber auch Möbel, Specksteinöfen, Glas- und Keramiksammlung, Alabaster, Silber, Küchen- und Zimmereinrichtung.